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(1) Teheran - Esfahan
Die Vorgeschichte: Im Sommer und Herbst 2009 war ich von Fürth/Bay. nach Teheran(Iran) geradelt. Die Landschaft, die sauberen, odentlichen und keinesfalls rückständigen Verhältnisse im Nordwesten des Iran und vor allem die Menschen waren damals für mich eine sehr positive Überraschung. Schon kurz hinter der Grenze hatte ich die Hauptstraße verlassen und war durch die Berge zwischen der Grenze und dem Urmia-See (Daryache-Orumiyeh) gefahren, in denen sich die Bevölkerung - anders als in der Türkei - unangefochten als kurdisch outen darf. Auch in den türkischsprachigen und später in den pharsi-sprachigen Gebieten waren die vielen jungen Leute voller Tatendrang und durchaus gut gebildet (viele sprachen ein sehr ordentliches Englisch). Eine Diskreminierung einzelner Ethnien wie in der Türkei erlebte ich im Nordwesten des Iran nicht. In den Städten zwischen Urmia und Teheran pulsierte das Leben, wie wir uns das im heutigen Deutschland kaum mehr vorstellen können, und in den ländlichen Gegenden waren alle Flächen bis in Höhen über 2.000 müm mit modernen Maschinen landwirtschaftlich genutzt, sofern es sich nicht um extreme Steilhänge oder reine Felsregionen handelte. Erst auf den letzten 100 km vor Teheran wurden die Obstplantagen und Felder von einer Art Salzsteppe abgelöst. Dafür gab es hier noch mehr Geschäftigkeit in den zahlreichen Kleinstädten mit ihrer gutsituierten, mittelständischen Bevölkerung, offensichtlich die ersten Vorzeichen der Millionen-Metropole Teheran. Die (seltene) Polizei war bei meinem letzten Besuch im Herbst 2009 mir gegenüber stets korrekt und wurde von der Bevölkerung durchwegs als "Freund und Helfer" geachtet. Lediglich die Revolutionswächter, angeblich eine Art Sittenpolizei, die bei den Unruhen in den letzten Jahren auch die brutalen Schlägertrupps zur Einschüchterung des regimekritischen Bevölkerungsteils organisiert haben, fürchteten die Leute. (Ich hatte von den Revolutionswächtern bei meiner letzten Reise wiederholt gehört, zum Glück aber nie mit ihnen zu tun bekommen.) Ich war jetzt gespannt, wie es hinter Teheran weitergehen würde und bin deshalb im Februar 2011 nach Teheran geflogen, um meine Radtour durch den Iran fortzusetzen. |