<< zur Übersichtseite 'spantour.htm' zur vorhergehenden Etappe (Genf-Perpignan) zur nächsten Etappe (Valencia-Malaga)
von Perpignan nach Valencia
Perpignan bis Valencia
(12. - 21. April 2002, 758 km)


Hinter Perpignan geht's erst mal 30 km durch flaches Ackerland. Dann vor Port-Vendres noch 10 km mit breitem weißem Sand­strand, Appartmenthäusern mittlerer Größe im Stil der 70er und dazwischen viele kleine Läden, Straßenrestaurants und Cafe-Bars. Es folgt Port-Vendres, Anlaufpunkt für etliche Reisebusse auf Kaffee-Fahrt ... ein bisschen Mini-Disney-Land für ältere Leute. Anschließend an der Grenze geht die Küstenstraße zweimal von 0 auf knapp 200 m. Hier enden die Pyrenäen mit einer Steilküste. Die Straße klettert nur auf 200 m, aber als richtige kleine Pass-Straße mit vielen Kurven und einem groß­artigen Aus­blick auf die voraus­lie­gen­de spani­sche Steilküste. Von der flachen, 40 km breiten Bucht von Rosas mit ihren zahlreichen Appart­ment­hoch­häusern und Betten­burgen ahnt man hier noch nichts. Übrigens: Die spanische Mittelmeerküste ist auf weite Strecken dicht bebaut und der Ver­kehr auf der Küstenstraße entsprechend stark. Das Binnenland hin­ge­gen ist meist viel weniger dicht besiedelt und mit entsprechend wenigen, meist ruhi­gen Neben­straßen er­schlossen. (Hab ich erst später entdeckt.) Die Michelin­karten 1:400.000 haben in Spanien gut ausge­reicht. Die gelegentlich erhält­lichen Karten in ge­naue­rem Maßstab waren nicht besser. Gleiches galt später für Portugal.

Cerbere am Abend Cerbere, letzter Ort in Frankreich

In zwei geologisch sehr ähnlichen Buch­ten liegen die Grenz­orte von Frank­reich und Spanien. Beide Buchten sind jeweils fast ganz ausgefüllt von riesigen Güter­bahn­höfen, die heute aber offensichtlich nicht mehr viel Bedeutung haben und nur wenig Betrieb zeigen. Vor und nach den Bahnhöfen verschwinden die Züge jeweils in Tunnels (wie in einer Modelleisenbahnanlage). Zwischen den beiden Grenzorten selbst sind große Unterschiede zu beobachten: Der französische Ort, Cerbere, hat sich erfolgreich auf Fremdenverkehr umgestellt; man findet Cafés, Restaurants, eine gepflegte Promenade mit viel Blumenschmuck, und das alles in frischen Farben - angenehm. Der spanische Grenzort, Portbou, wirkt dage­gen grau, dunkel und verwahrlost; die meisten Lokale sind geschlossen oder finster und fast leer - hier bleibt man nicht gern. Erst die nächsten Buchten in Spanien werden wieder weiter, heller und freundlicher. Ab Colera wirds sogar richtig schön: weite Buchten mit feinem hellem Sandstrand, gepflegte Villen an den Hängen, blühende Gärten - schöner als in Frankreich. (Stand 2002)


hinter Selva Kleine Pass-Straße von La Selva nach Cadaqués und Roses

Von Port de la Selva nach Roses führt eine kleine, land­schaftlich sehr schöne Nebenstraße über einen kleinen 350 m hohen Pass. Landschaftlich sehr schön ist der Anstieg durch ein tiefes Tal mit rauschendem Wildbach und bewaldeten Hängen.


Hotelstadt Kilometerlange Reihen von Hotel- und Appartmenthochhäusern in den Urlauberstädten an der Küste

Ab Rosas beginnt dann die flache Küstenlandschaft mit breiten hellen Sandstränden und km-langen Dreier-Reihen von Hotel- und Appartmenthochhäusern, oft über 20 Stockwerke hoch. Jetzt im April meist geschlossen, fast überall ungepflegt, manchmal bröckelnder Putz. Das geht so über zig Km! Gelegentlich gibt es auch hübsche, gepflegte Orte. 80 % der Küste sind aber nur verbrauchte Landschaft. (Und in 30 Jahren?)


bei Tossa del Mar Steilküste bei Tossa del Mar

Vor und nach Tossa del Mar findet man ein Stück sehr reizvolle und noch weitgehend unverbaute Steilküste, aber nur auf etwa 30 km Länge.


auch bei Tossa Auch hier werden schon die ersten Buchten "erschlossen"

Leider wird aber auch an dieser Steilküste schon an mehreren Stellen fleißig investiert.


Küstenstraße Küstenstraße in Richtung Barcelona

Weiter bis Barcelona wieder diese zugebaute Küste am ewig langen Sandstrand mit meist flachem Hinterland. Hier kommt jetzt auch noch die sehr stark befahrene Küstenstraße hinzu; für den Radfahrer ist sie wegen dem breiten Seitenstreifen zwar nicht besonders gefährlich, aber nervenzehrend.


Barcelona Kathedrale in Barcelona

Barcelona ist eine große Stadt mit etwa 1.600.000 Einwohnern (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Barcelona). Die Kathedrale in der lebendigen und besuchenswerten Innenstadt habe ich gefunden, mehrere andere Sehenswürdigkeiten (insbesondere die Bauten von Dali) leider nicht. Die Fahrt in die Innenstadt führt (wie seinerzeit bei den großen französischen Städten) wieder viele km über stark befahrene Straßen zwischen Industrieanlagen und hohen Wohnblocks. Das gleiche gilt hinterher auch für die Fahrt aus der Stadt hinaus. Man kann dabei nicht an der Küste bleiben, sondern muss zunächst mehrere km durch dichten Großstadtverkehr in einem weiten Bogen um den Berg hinter dem Industriehafen. Trotzdem, Barcelona ist einen Besuch wert.


Nebenstraße Erholung auf einer ruhigen Nebenstraße im Hinterland

Der starke Verkehr auf der Küstenstraße bleibt auch weiterhin eine nervliche Belastung. Obwohl hier parallel zur Küstenstraße eine (gebührenpflichtige) Autobahn verläuft, ziehen viele Fernlaster die Küstenstraße vor, vermutlich um die Mautgebühr zu sparen. Nur selten bietet sich die Gelegenheit, auf eine ruhige Nebenstraße auszuweichen. Hier ist dann auf einmal alles ganz anders: Ungestörte Fahrt durch schöne Landschaft und gemütliche Landstädtchen mit freundlichen Menschen. Und in fast jedem Städtchen gibt es eine Bar oder ein Cafe, in dem man gut und preiswert essen kann.


Orangenplantagen Orangenplantagen bei Valencia

In der Gegend von Valencia ändern sich die Verhältnisse an der Küste allmählich. Nein, es wird nicht ruhiger, aber die Dominanz der Ferienstädte geht zurück und Landwirtschaft, Handwerk und andere Gewerbebetriebe gewinnen an Bedeutung. 30 Km vor Valencia beginnen die Orangenplantagen, soweit das Auge reicht nichts als Orangenbäume!


Valencia Kathedrale in der Altstadt von Valencia

Valencia selbst ist wieder eine große Stadt mit rund 800.000 Einwohnern (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Valencia). Auch hier wieder die nervige Einfahrt auf verkehrsreichen Straßen mit großen Wohnblocks. Aber die Innenstadt mit dem historischen Kern und der großen alten Kathedrale ist schon sehenswert.
<< zur Übersichtseite 'spantour.htm' zur vorhergehenden Etappe (Genf-Perpignan) zur nächsten Etappe (Valencia-Malaga)