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Wien - Budapest

(20. bis 24. April 2003, 364 km)

Die Zweite Etappe führte über Bratislava (Pressburg, Hauptstadt der Slowakei) und Komarno (Grenzort zu Ungarn) nach Budapest (Hauptstadt Ungarns). Der Donauradweg in der Slowakei und in Ungarn ist mit dem Donauradweg in Deutschland und Österreich nicht zu ver­glei­chen. Der "echte" Radweg endet 40 km vor Komarno im Kies. Ebenso die Be­schil­de­rung als Donauradweg (Stand 04/2003). Dann muss man auf die Straße. In der Slowakei sind die Straßen noch relativ gut und ruhig. Später in Ungarn geht es meist auf stark befahrenen, schlechten Straßen durch mehr oder weniger schmutzige Ortschaften weiter. Diesen "Radweg" mit Kindern zu befahren, wäre grob fahrlässig. Auch für Erwachsene sei hier eine Warnung ausgesprochen! An Kartenmaterial fand ich in Deutschland nur eine Autokarte Ungarn 1:400.000 und den sehr subjektiven Radreiseführer Donauradweg Teil 3 aus der bikeline-Reihe. In Anbetracht des hohen Preises (11,90 Euro) könnte man hier aktuellere Informationen und bessere Recherchen erwarten. Er ist allerdings besser als nichts und die Kartenausschnitte darin sind gut und genau. Für den weiteren Weg durch Ungarn verwendete ich eine Straßenkarte im Maßstab 1:400.000. Sie reichte, weil das Straßennetzes nicht so dicht ist wie in Deutschland oder Österreich. Nur im Einzugsbereich von Budapest braucht man Genaueres.
...NACHTRAG: Es gibt in Ungarn inzwischen einen Radatlas im Maßstab 1:250.000 (Klick hier für genauere Informationen!).

im Wiener Prater Ein strahlender Ostermontag im Wiener Prater

Wenn man Wien auf dem (bis zur Grenze noch gut ausgeschilderten) Donauradweg in Richtung Bratislava-Budapest verlässt, kommt man zunächst durch den viele km langen Prater-Volks-Park mit seinem Rummelplatz und mehreren empfehlendwerten Gartenlokalen.


Auwaldweg In Österreich weiterhin guter Radweg durch den Auwald längs der Donau

Hinter Wien geht der Radweg gut asfaltiert und gut ausgeschildert links der Donau viele km auf einem Damm durch den Auwald. Erst bei Hainburg überquert man den Strom. Der Abstecher nach Bad Deutsch-Altenburg, wo es laut Donauradweg-Führer einige Ruinen aus der Römerzeit geben soll, war eine Enttäuschung. Ich habe nichts gefunden. (Vielleicht sollte man auch anderes Kartenmaterial zur Suche heranziehen.) Bad Deutsch-Altenburg selbst wirkte jetzt im April heruntergekommen, grau und tot. Mag sein, dass es im Sommer hier anders aussieht. Hainburg dagegen war ganz nett, aber auch nicht mehr so lebhaft und farbenfroh wie vergleichbare Orte vor Wien. An der Grenze hinter Hainburg ist das Euroland mit seinem gewohnten Komfort dann endgültig zu Ende.


Bratislava Bratislava, Hauptstadt der slowakischen Republik

Die Hauptstadt der noch jungen slowakischen Republik, Bratislava, ist etwa so groß wie Regensburg oder Linz, allerdings viel ruhiger. Für ein florierendes Geschäftsleben fehlt offensichtlich die Kaufkraft der Bevölkerung. Dabei ist die Stadt sauber und gepflegt, die Gastronomiepreise liegen bei etwa 40 % des West-Niveaus, und es gibt viele gepflegte und ordentliche Lokale. Ein Ausflug hierher ist nicht das Schlechteste.

Die offizielle Internetseite der Stadt Bratislava in slowakisch, deutsch und englisch findet man unter www.bratislava.sk
Eine weitere deutschsprachige Seite gibt es unter www.bratislava.de
(...inzwischen mit Werbung)


Fischer am Wehr in der alten Donau Am Wehr in der "alten" Donau

Unterhalb von Bratislava ist die Donau zu einem riesigen kerzengeraden Kanal ausgebaut, dessen Dämme den Auwald am Ende nach ca. 40 km um etwa 15 m überragen. Daneben verläuft in einem km-breiten Auwaldgürtel die alte Donau, ganz naturnah und besuchenswert. An den Wochenenden zieht es viele Ausflügler hierher. Selbst gefangene Fische über dem Feuer zu grillen, scheint besonders beliebt zu sein.


Ende des Donauradwegs Hier endet der ausgewiesene Donauradweg im Kies

Etwa 40 km vor Komarom geht der gute Asfaltweg auf dem Damm am Rad des Donau-Auwaldes in einen tiefgründigen Kiesweg über. Auch die Ausschilderung hört hier auf (Stand 04/2003). Das restliche Stück bis Komarno, einer hübschen Mittelstadt mit Grenzübergang nach Ungarn, kann man allerdings ganz gut auf einer ordentlichen Asfaltstraße mit nicht allzuviel Autoverkehr zurücklegen.


Grenzübergang in Komarno Grenzübergang in Komarno

Komarno auf der slowakischen Seite ist eine saubere und hübsche mittlere Stadt. Über die Donaubrücke mit dem Grenzübergang kommt man ins ungarische Komarom. Irgendwann einmal in früheren Zeiten gehörten beide Städte zusammen. Heute ist der ungarische Teil eher eine Enttäuschung, vergleichsweise schmutzig und verschlampt, mit grauen Plattenbauten und stillgelegten, verrottenden Fabriken am Ortsende. Der Verkehr auf der in Ungarn nicht mehr zu vermeidenden Hauptstraße ist aber dicht und führt bis Esztergom durch viele schmutzige Ortschaften. Restaurants gibts selten, verräucherte Trinkstuben aber reichlich. Vielleicht hätte ich bis Esztergom auf der slowakischen Seite bleiben sollen.


Esztergom Esztergom

Esztergom ist die erste etwas ansehlichere Stadt in Ungarn. Alles recht alt aber immerhin voll Leben und nicht so schmuddelig wie vorher. Wer Gefallen findet an bedeutender Geschichte, ist hier richtig. Internetseite der Stadt: http://www.esztergom.hu/wps/portal/deutsch (unter Anderem mit Adressen von Hotels und anderen Informationen)


Budapest Budapest

Die lange Anfahrt durch die wenig schönen Budapester Vorstädte entlang der schlechten und verkehrsreichen Straße zwischen den vielen Plattenbauten ist für Radfahrer kein Vergnügen. Vor Budapest gibt's aber noch einen recht schönen Abschnitt, wenn man über die viele km lange Donauinsel Szentendrei sziget fährt und anschließend durch das hübsche Ausflugsstädtchen Szentendre. Die Überfahrt auf die Insel mit der Radfähre und später am Ende der Insel mit einer anderen Fähre wieder zurück erscheint mir sinnvoll. Budapest ist wie Wien eine Millionen­stadt. Im Zentrum findet man beeindruckende Prachtbauten. Außerhalb des Zentrums sollte man von einem Vergleich mit Wien besser absehen. Dazu hat die Stadt wohl zu lange unter dem früheren plan­wirt­schaft­li­chen System gelitten. Im Zentrum sind die Hotels teuer und die echten und die vorgetäuschten Neureichen, die mit ihrem Geld protzen, schwirren in der Innenstadt rum wie die Wespen. Man schaut sich's an, aber wohl fühlen tut man sich als Radwanderer hier nicht. Aber das könnte sich ja in den kommenden Jahren ändern. Eine EU-Mitgliedschaft ist geplant. (Stand 2003)

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